Spielberichte

Inhaltsverzeichnis
JÄGER UND GEJAGTE

Nachdem Belial das Hauptlager der Dunkelelfen dem Erdboden gleich gemacht hatte, stürzten Waldelfen aus allen Richtungen auf die untote Horde ein. Belial erkannte sogleich den Ernst der Lage und zog sich geordnet nach Süden zum Ufer des Blutflusses zurück. Doch den Wachtturm am Fluss hatten die Waldelfen im Handstreich eingenommen. Das war lästig, zweifellos, sicherte der Turm doch die Brücke über den Blutfluss ab. Aber glaubten diese Narren denn tatsächlich, mit solchen Spielereien ihm eine Niederlage beibringen zu können. Belial war der Tod, und der Tod hatte keine Gnade.

Fluchritter bildeten den linken Flügel der untoten Horde. An ihrer Spitze stürmte Belial sogleich die offene Ebene, um dort den Angriff der vorpreschenden Wilden Reiter abzufangen. Das Handgemenge war ein grausames Gemetzel. Belial schlachtete jeden einzelnen Reiter der Waldelfen ab. Mit Triumphgebrüll hob der Vampirfürst sein Schwert in die Höhe und holte alle erschlagenen Fluchritter erneut in ihr unheiliges Dasein als dunkle Champions zurück. Der Tod kannte keinen Verlust.

Währenddessen rückte das Zentrum der untoten Horde vor. Monströse Gruftschrecken rannten auf die Waldelfen zu. Aus deren Reihe stampfte ein gewaltiger Baummensch mit großen Schritten den geifernden Bestien entgegen. Mit jedem einzelnen Fausthieb hämmerte der Waldtitan einen Gruftschrecken in den Boden. Doch es waren zu viele. Die untoten Ungetüme rissen mit ihren Klauen und Fängen Stück für Stück den Giganten auseinander, der schließlich in die Knie ging und vornüber zu Boden stürzte. Der Tod war unaufhaltsam.

Grimme Skelettkrieger bildeten den rechten Flügel. Sie erwiesen sich für die Waldelfen als unüberwindbarer Schildwall. Inmitten der untoten Horde schwebten Mortis-Schreine. Langsam, aber unerbittlich ernteten sie die Lebenskraft anstürmender Waldelfen und nährten mit den geraubten Seelen die Reihen der Untoten. Der grausame Spuk hörte erst auf, als Zaubersänger der Waldelfen mit mächtigen Intonationen der Lichtmagie die Mortis-Schreine in die Luft sprengten. Belial lächelte, als die gewaltigen Detonationen zahlreichen Waldelfen das Leben kostete. Der Vampirfürst erweckte die vielen Leichen um den Turm. Zombies fielen gierig über die Lebenden her und labten sich unersättlich an ihrem Fleisch. Der Tod hatte stets Hunger.

Der entscheidende Schlag lag unmittelbar bevor. Die Fluchritter gingen in den Angriff über und eröffneten eine grausame Jagd. Waldelfen flohen, nur um von den Gruftschrecken eingeholt und zerfleischt zu werden. Belial selbst wendete sich dem eingeschlossenen Wachturm zu. Im vollen Galopp lösten sich Ross und Reiter in eine pechschwarze Sturmwolke auf und flogen wie ein Geschoss über die Mauern in die Gänge des Turms hinein. Schreie waren zu hören. Der Tod brachte Entsetzen.

Dann herrschte Totenstille. Belial und sein Höllenross nahmen außerhalb des Turms wieder Gestalt an. Die wenigen Waldelfen, die noch lebten, wurden von purer Angst gepackt und flohen. Die Jäger wurden zu Gejagten. Der Vampirfürst brach in lautes Lachen aus. Der Tod hatte Humor.



EIN KURZER AUFTRITT
Mit weiten, gewaltigen Sätzen lief Nergal, Träger der tausend Seuschen, Liebhaber der Pestilenz über das Schlachtfeld. Die Sonne glitzerte in den eitrigen Pusteln, die seinen gesamten Körper bedeckten. Jeder Schritt brachte das aufgedunsene, madige und mordige Fleisch seines Leibes in Wallung und myriaden von Maden regneten ihm quickend aus jeder Rüstungsöffnung. Das fettige Haupthaar klebte ihm leblos am Körper und ein Schwarm Ungeziefer umramte seinen Schädel, wie eine degenerierter Heilenschein. Alleine durch seinen Anblick frohlockten die Nurglinge und fiepsten mit fiesen Fistelstimmen: "Heil dir Nergal, du vereiterte Warze zwischen den Zehen Nurgles, Heil dir, Vergifter der Welt, Träger tausender Seuchen." Und Nergal entließ einen wackeren Furz, der seine Krieger vor Ehrfurcht erzittern ließ und das satte Grün des Rasens zu seinen Füßen in bitteres Braun verwandelten. Es war ein Schurz sondersgleichen, der selbst einen Großer Verpester erbleichen hätte lassen können.

Weit entfernt konnte man ein Donnern vernehmen.

Gebannt starrten die Chaoskrieger auf die prächtige Erscheinung ihres Generals mit welch vollendeter Abartigkeit er durch seine bloße Präsenz alles korrumpierter und unappetitlich machte. Nergal hob sein Schwert und die Chaoshorde brach in euphorische Frohlockung aus. Die Chimären richteten sich auf, blökten, keiften und spieen Feuer in die Luft. Die Moloche bäumten sich auf und
ihre bronzenen, schmiedeheißen Rüstungen dampften. Die Krieger intonierten ihre verdorbenen Gesänge. Und ein dunkler Singsang ging durch die verroteten Reihen der Chaoskrieger: Nergal, Nergal, Nergal, Nerg...

Die verrotete Büchse explodierte in einem Nebel aus Fleischfetzen, Blut und Eiter. "Meine Fresse, kotzen mich diese Hurensöhne an", konnte Yngmar Halmars grollende Stimme vernehmen. Während der Varl sich umdrehte und dem jungen Kanonier einen respektvollen Blick zuzuwerfen, hörte er den alten Brecher weiter murmeln: "Ich könnt nicht so viel fressen, wie ich jetzt kotzen möchte."

GEMETZEL MIT SPECK - TEIL 1

So langsam begann dieser Feldzug an seinem, eigentlich grenzenlosen, Ego zu knabbern. Lord Malagant, der schon Armeen aller vier Gottheiten geschlagen, Armeen des mächtigen Reiches von Cathay vernichtet und Horden der geringeren Völker in den Boden gestampft hatte hing seit der Ankunft in dieser Region in dem dreimal verfluchten Gebirgszug fest.Goblins und Oger blockierten ihn und seine Seelenschänder.
Schon wieder waren Sie auf die Wabbelbäuche gestoßen und schon wieder konnten sie keinen Sieg erringen. Dabei hatte alles so gut angefangen.
Gleich zu Beginn der Schlacht hatte Malofor einen mächtigen Zauber gewirkt, der ihn beinahe das Leben gekostet hatte und zwei Angehörige der Bruderschaft tötete, doch dafür war die halbe Einheit des feindlichen Generals sowie der Armeestandartenträger ins Nichts gesogen worden. Angespornt von diesem frühen Erfolg hatten sich die Seelenschänder auf den Feind gestürzt.
Die Reiter der Kazagh töteten die katzenartigen Haustiere der Oger, die Bruderschaft des perfekten Schmerzes vernichtete die nervige Streitwagen-Kanone und ein Streitwagen überfuhr eine weitere der Riesenkatzen.
Malagant selbst jagte den Neandertaler-Oger mit seiner überraschend effektiven Armbrust, konnte ihn jedoch nicht erreichen, als er plötzlich ein undefinierbares Grölen hinter sich hörte und der Riese der Oger in Assegai schmetterte und versuchte Malagant mit einer Kopfnuss vom Drachen zu hämmern. Doch das magische Amulett um seinen Hals verhinderte mit einem Aufleuchten Schlimmeres und Malagant und Assegai ließen einen Hagel fürchterlicher Hiebe auf den monströsen Humanoiden regnen und mit vielen klaffenden Wunden sackte die Kreatur zusammen.
Einer Horde Oger auf der linken Flanke schaffte einen unglaublich weiten Angriff und zerschmetterte zwei Streitwagen der Seelenschänder in Folge. Erst die Drachenoger konnten Sie stoppen und zerschlugen die Einheit, während Foh Tzeh versuchte den Artillerie-Oger zu erreichen, dies aber nicht schaffte.
Auch den Kazaghreitern gelang es nicht den fellbehangenen Oger mit ihren Wurfäxten zu stoppen.
Von der Armee der Oger war nur noch der Rest der Genaralseinheit, der exponierte Sperrschleuder-Oger und eines der Katzenwesen, welches weit auf der rechten Flanke Singvögel jagte, übrig.
Lord Malagant und die Bruderschaft des perfekten Schmerzes waren in perfekter Position für einen Angriff auf die Einheit, die ihn schon die letzte Schlacht gekostet hatte. Doch die ganze Einheit glühte vor magischer Energie. Die Oger schienen noch grösser als sonst zu sein und ihr General brannte vor magischer Kraft. Malagant hoffte darauf, das es Malofor gelang, diesen magischen Kraftschub zu unterbinden, wenn er nur noch etwas mehr Zeit bekommen würde.
Malagant liess Assegai in die Flanke der Einheit fliegen und badete die Einheit in Drachenfeuer. Malofor verließ die Bruderschaft und ritt ebenfalls auf die Flanke der aufgeputschten Oger. Die Bruderschaft formierte sich neu und wappnete sich für den unvermeidbaren Angriff der verhassten Generalseinheit.
Doch Malofor's Magie versagte und dem Ogergeneral gelang es die magische Verstärkung aufrecht zu erhalten. Die Oger verloren nur einen der ihren an die Bruderschaft und zerschlugen die Rittereinheit komplett. Malagant forderte den General der Einheit heraus. Doch wo er und sein monströses Reittier sonst ganze Eliteeinheiten vernichteten und Schlachten entschieden versagte er hier auf ganzer Linie. Reiter und Drache schafften es gerade mal dem magisch aufgeputschten Fleischklops ein, zwei Wunden zuzufügen und im Gegenzug verwundete dieser Assegai zweimal. In der unentschiedenen Herausforderung festhängend, von den Resten der Einheit mit hoch erhobenem Banner bedrängt wendete Malagant Asssegai und zog sich zurück.
Ein weiteres Mal hatte er versagt. Die Armee der Oger lag über das Schlachtfeld verstreut, die Kanone, der Riese, die Oger mit den außergewöhnlichen Läufereigenschaften und mehrere der Katzenwesen lagen mit verdrehten Gliedmaßen in ihrem Blut....aber die Reste der einstmals riesigen Generalseinheit standen, stark dezimiert, immer noch mit ihrer Standarte auf dem Schlachtfeld.
Lord Malagant wusste, wollte er diese Armee von Fleischbergen irgendwann einmal besiegen, musste diese drei mal verdammte, riesige Horde des feindlichen Generals restlos vom Schlachtfeld getilgt werden...aber wie? Vielleicht sollte er die von ihm eigentlich so verachteten Dämonenmaschinen und ihre hässlichen Zwergentreiber aus dem Basislager mobilisieren....oder die Chimären entfesseln....oder er brauchte noch mehr und effektivere Magieunterstützung.
Jedenfalls konnte es so nicht weitergehen.
Er, Lord Malagant, Geissel der Seidenstraße, Bildhauer des Fleisches, Jäger des Slaanesh, Kriegsherr der Seelenschänder, einer Kriegshorde die sich erfolgreich von Cathay bis in die alte Welt geschlagen hatte....saß in diesem Gebirgszug am Arsch der Welt fest, blockiert von einer Horde Fettsäcke mit Essstörung....es war zum aus der Haut fahren....
Apropo....vielleicht würde es ihn etwas erheitern und ihm neue Eingebungen verschaffen die Menschen die sie im Gebirge zusammengetrieben hatten zu Häuten und danach zu etwas erfreulicherem zu arrangieren....er brauchte jetzt unbedingt etwas Ablenkung....wäre er nicht ein Auserwählter Slaaneshs wären ihm mittlerweile vielleicht sogar Selbstzweifel gekommen....so war er einfach nur ausgesprochen unzufrieden mit der Gesamtsituation....





Malagant, Lord der Seelenschänder



GEMETZEL MIT SPECK - TEIL 2

Mit einem gewaltigen Dröhnen öffnete sich die Erde und verschluckte mehr als die Hälfte seiner Männer. Mit Grauen erinnerte sich Yngmar an ihre Schreie, als sie ins Nicht gezogen worden waren. Er erhob sich langsam auf seine Füße, wie auch die letzten Überlebenden seiner Einheit. Wie hatte alles so schnell schief gehen können? Er sah wie Hrungr sich in der Ferne auf den Chaosgeneral auf dem Drachen warf und er wusste, dass es nicht gut ausgehen konnte. Hrungr hatte seinen letzten Angriff auf einen Drachen kaum überlebt gehabt und dieses Mal saß der Chaosgeneral immer noch drauf. Yngmars Blick ging über das Schlachtfeld. Weit im Hintergrund sah er die Brtys, wie sie einen der Streitwagen der Büchsen angriffen. Wie immer, waren sie viel zu weit weg, um irgendjemandem außer sich selbst helfen zu können. Sie wollten anscheinend einfach nicht lernen.
Nach der merkwürdigen Schlacht gegen die Goblins, hatte sich Yngmar schnell zurück ziehen müssen, da seine Späher ihm von der Ankunft einer Chaosarmee berichtet hatten. In letzter Sekunde hatten sich die beiden Ogerstreitmachten vereinigen können, um in voller Kampfstärke den Büchsen entgegen zu treten. Yngmar hatte den verfluchten und dennoch liebreizenden General auf seinem Drachen sofort erkannt. Es gab nicht viele Büchsen, die Rüstungen mit hohen Absätzen trugen. Das letzte Mal war er von der Kanone Grom aus dem Sattel geschossen worden. Grom war wieder hier. Das konnte sich wiederholen lassen. Stattdessen war das Kriegsglück auf Seiten der Büchsen gewesen. In wenigen Momenten war Yngmars Plan zusammen gebrochen. Mit nur einem Zauber hatte er die Hälfte der Warlgard verloren und damit das Rückgrad seiner Armee. Die Säbelzahntiger liefen wirr durch die Gegend. Von Grumhilt war nichts zu sehen. Hrungr wurde vom Chaosgeneral fast in Stücke gehauen. In einem letzten Moment warf sich der Riese nach vorne, um dem Chaosgeneral eine saftige Kopfnuss zu versetzen, aber perverser Zauber beschützte den Huldiger alles Verkommenem. Yngmar musste mit ansehen, wie der Chaosdrache den Riesen zu Boden schleuderte. Mit einer Eleganz und Geschwindigkeit, die man einer Kreatur seiner Größe niemals zugetraut hätte, warf sich der Drache nach vorne. Yngmar sah wie der Bleispucker Grom positionierte und in ihm glomm freudigste Hoffnung. Es war ein perfekter Schuss. Eine Breitseite Kartätsche und von dem Chaosgeneral und seinem Schoßdrachen würde nicht mehr viel übrig bleiben. Nichts konnte der gewaltigen Macht Groms widerstehen! Die Oger wurden zu Boden geschleudert, als die Kanone in einer gewaltigen Explosion aufbrach. Yngmar sah fasziniert zu, wie das gewaltige Rohr durch die Luft segelte. Warum ging heute alles schief? Heute morgen hatte er gegen die Goblins so viel Glück gehabt und jetzt schien das Universum gegen ihn verschworen zu haben. Müde rappelten sich die letzten Oger auf und Yngmar sah, wie der Bleispucker Groms von einer kleinen Einheit Chaosritter in kleine Stücke gehakt wurde. Der Tod des Ogers erkaufte ihnen genug zeit wieder auf die Beine zu kommen.
Yngmar griff tief in die Winde der Magie und er spürte wie sein Körper mit arkaner Energie durchflutet wurde. Er spürte wie die Kraft der Bestien in ihm einging, kurz bevor seine Einheit von der Flanke von Chaosbarbarenreitern angegriffen wurde. Mit unendlichem Zorn hackte Yngmar die Babaren in Stücke und blickte auf. Der Angriff des Chaosgenerals und der Ritter war ausgeblieben. Warum? Wieso hatte der Chaosgeneral diese Gelegenheit nicht wahrgenommen, und die verbliebenen Oger nicht in Stücke gehakt? Statt dessen erhob sich der Drache gen Himmel und flog auf sie zu. Yngmar erkannte jedoch, dass es sich nicht um einen Sturmangriff handelte. Vielmehr flog er über sie hinweg und setzte kurz hinter ihnen auf. Yngmar wollte es nicht glauben. Der Chaosgeneral hatte eine kleine Feile herausgenommen und bearbeitete wütend seine Fingernägel. Die Kopfnuss des Riesen hatte ihm anscheinend einen rotlackierten Fingernagel abgebrochen. Lautes Getöse zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Als er nach hinten blickte, sah er wie die Bryts einen Streitwagen in einem Sturmangriff einfach umwarfen, über die Reste sprangen, einen zweiten Wagen trafen und dieser ebenfalls unter ihren Füßen zerbrachen. Sie sprangen über eine brennende Barriere und liefen aus. Eine Einheit Drachenoger zusammen mit der verfluchten Büchsenheldin näherten sich. Die Bryts hatten sich wieder in eine Situation manövriert, aus der sie dem Feind den Angriff ermöglicht hätten. Aber anstatt die erschöpften Brtys anzugreifen, warf sich nur die Heldin nach vorne, um mit thetralischen Gesten und einem lauten: „Lililililililililili“ auf Grumhilt zu stürmen. Dadurch versperrte sie jedoch den Angriffsweg der Drachenoger. Die Brtys hingegen warfen sich wieder in die Schlacht. Yngmar sah, wie sie sich unter die Arme griffen und als ein gemeinsamer Block aus Fett und Muskeln durch die brennende Barriere brachen. Glimmendes Holz barst in alle Richtungen hinweg, als die Oger durch die flammende Explosion hindurch die Slaaneshheldin trafen, welche unter ihnen einfach zerquetscht wurde. Der Sturmangriff endete in der Einheit Drachenoger, die vom Wucht des Angriffes nach hinten geworfen wurden.
Einer der jungen Ogerbullen erhob sein Schild und warf sich vor Yngmar als der Drache Feuer über die Oger spie. Yngmar fluchte laut. Der Angriff schien nicht sehr viel Schaden angerichtet zu haben. Er blickte auf. Eine Ogerarmee lebte durch den Angriff und diesen hatte der Chaosfürst ihnen nun geschenkt. Yngmar erhob seine Axt und stürmte laut brüllend auf die Chaosritter. Die letzten verbliebenen Oger folgten ihm. Ihrem Angriff fehlte die Perfektion mit der die Brtys in die Drachenoger gebrochen waren, aber es reichte aus um die berittenen Büchsen zu erschüttern. Der Kampf war schnell und brutal. Am Ende standen noch sechs Oger, aber die Chaosritter waren alle tot. Yngmar gelang es seine Einheit noch einmal zu wenden, um den angreifendem Chaosgeneral entgegen zu treten. Yngmar erhob seine Axt und zeigte auf den General, der in einer Mischung aus Empörung und verlorener Contenance auf Yngmar zu hielt. Yngmar brüllte: „NUR DU! UND ICH!“ Der Chaosgeneral lachte feminin auf und warf sich auf Yngmar. Die Winde der Magie flossen günstig und Yngmar konnte fühlen, wie sein Körper vor magischer Energie förmlich barst. Der Chaosgeneral konnte ihn verwunden, aber der Großteil der Schläge prallte an den arkanen Energien einfach ab. Yngmar landete hingegen einen absoluten Überraschungstreffer. Seine Axt schnitt durch die Luft, elegant warf der Chaosgeneral sein Haupt nach hinten. Seine wallenden schwarzen Haare glitten durch die Luft, als die Axt durch eine dicke Strähne des seidig schimmernden Haares glitt. Der Chaosgeneral des Slaanesh kreischte hell auf, hielt entsetzt seine Haare: „Mein Haar“, lamentierter er laut. Riss sein Chaosdrachen nach hinten und floh. Yngmar stand entgeistert auf dem Schlachtfeld. Er sah zurück und musste beobachten, wie die Bryts unter den Schlägen der Drachenoger ihr Ende fanden. Von den Büchsen war nichts zu sehen.
„Haben wir gewonnen“, fragte einer der Bullen erschöpft.
„Wir leben noch“, antwortete Yngmar.  

Yngmar, Warl des Freivolkes


DIE VERTEIDIGUNG DER ALTEN SEIDENSTRASSE

Missmutig betrachtete Yngmar die verbrannten Banner in seiner Hand. Die Flagge im satten scharlachrot mit dem goldenen Greifen war sicherlich einst ein prächtiger Anblick gewesen, als es noch hoch am Flaggenmast inmitten des imperialen Forts geweht hatte. Jetzt lag es am Boden. Es war halb angesengt und erzählte dieselbe Geschichte wie die menschlichen und tierischen Überreste, die inmitten der Verteidigungsanlage verteilt waren. Yngmar ließ das Banner wieder fallen und stieg angewidert über den Leichnam eines Chaosbarbaren, dem noch eine breite Streitaxt im Rücken steckte. Was immer diese imperiale Expedition hier auch wollte, welche Glorienphantasie den Fürsten so weit in den Süden geführt hatte, jetzt waren sie alle tot. Die verfluchten Jünger der verdammten Vier hatten ihrer Natur entsprechend hier gewütet, wie Wölfe in einer Herde Schafe. Und Yngmars Bauchgefühl verriet ihm, dass sie nicht sehr weit sein konnten. Er überlegte, ob er dem Volkszug die Order geben sollte weiter in den Osten zu ziehen. Seine Heere waren mittlerweile für seinen Geschmack viel zu weit verteilt und der Druck auf das Basislager nahm immer mehr zu. Der versprochene Ausbruch war nicht gelungen. Er fühlte sich umzingelt und hätte nicht sagen können, wie er seinen Kopf aus der Schlinge ziehen sollte. Yngmar schloss zu Halmar auf, der sich auf einen umgestürzten Pferdekarren gesetzt hatte und in Ruhe rauchte. Ihm war aufgefallen, dass Halmar in letzter Zeit sehr oft sitzend oder ruhend aufzufinden war. Oger waren keine langlebigen Kreaturen und die fünf Dekaden wogen schwer auf dem breiten Kreuz seines Armeestandartenträgers, den die jungen Krieger nur ehrfürchtig „Einauge“ nannten. Yngmar setzte sich neben Halmar und grollte: „Was denkst du, Halmar?“
„Alles Scheiße“, ließ dieser ihn wissen und spuckte auf den Boden. Ja, das beschrieb ihre Lage ganz gut. Sie hatten gehofft hier rechtschaffene Menschen zu finden – jedenfalls so rechtschaffen wie Menschen aus dem Imperium sein konnten – statt dessen türmten sich hier die Leichen zu kleinen Anhöhen. Die erhofften Verbündeten und Entsatz für ihre südliche Grenze war ausgeblieben. Yngmars Blick fiel auf eine Gruppe junger Krieger, die angesichts der Grausamkeiten ihrer Umgebung zu heiter und zu glücklich erschienen.
„Was ist mit denen?“, wollte er von Halmar wissen.
Halmar nahm einen tiefen Zug aus seiner Zigarre, bevor er antwortete: „Haben was zum spielen gefunden.“
„Spielen?“, Yngmar reckte sich und betrachtete die bronzenen Geschütze, welche die vier Krieger in ihren Armen hielten und laute Explosionsgeräusche nachahmten.
„Die haben doch nicht vor, die Kanonen mitzunehmen?“, überlegte Yngmar laut.
„Lass sie, so kommen sie nicht auf noch dümmere Gedanken.“
„Ich will nicht, dass sie im Basislager mit Schwarzpulver herumspielen“, grollte Yngmar. Er hatte genug Probleme. Feuer und Explosionen waren etwas, was er nicht gebrauchen konnte.
„Warl?“
Die zögerliche Frage aus dem Hintergrund ließ beide alten Oger sich langsam umdrehen. Yngmar erkannte einen Krieger aus seiner Warlsgard. Der Ogerbulle ließ sie wissen, Grumhilt sei aufgetaucht. Yngmars Eingeweide zogen sich zusammen. Die Jägerin war zur Botin schlechtester Nachrichten geworden. Sie beiden standen auf und stapften langsam in Richtung des Tores, wo sie bereits die drei Säbelzahntiger der Jägerin sehen konnten, welche müde am Wegrand herumlagen. Die Jägerin schien schnell gereist zu sein.
„Gruß, Grumhilt“, begrüßte Yngmar die wortkarge Jägerin, die nur mit einem Nicken antwortete.
„Büchsen?“, wollte Halmar von ihr wissen.
Die Jägerin schüttelte den Kopf und nahm den von Yngmar dargebotenen Weinschlauch entgegen. Sie nahm einen tiefen Schluck, bevor sie antwortete: „Grünhäute“, stellte sie fest.
Yngmars breite Augenbrauen zogen sich zusammen wie Gewitterwolken: „Grünhäute?“
Die Jägerin nickte, nahm noch einen Schluck und präzisierte ihre Aussage: „Goblins.“
Yngmar blickte zu Halmar rüber, der ebenso ratlos war. Was machten die Goblins so weit im Westen? Yngmar richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Jägerin: „Was kannst du mir über sie erzählen?“
Grumhilt zuckte mit den Schultern: „Kommen die Straße zu Malko hinunter.“ Sie hielt kurz inne, bevor sie erklärte: „Ihr Anführer...ist merkwürdig.“

Merkwürdig war kein Ausdruck gewesen. Ratlos blickte Yngmar über das Schlachtfeld auf einen Riesenhaufen Goblins, die mehr schlecht als recht in Reih und Glied standen. Über das ganze Schlachtfeld konnte er den gewaltigen Schwarzork sehen, der in ihren Reihen stand. Er brüllte immer „Mongork! Mongork!“ Und die Goblins antworteten mit ihren fiesen Fistelstimmchen: „Nummer eins! Nummer eins!“ Yngmar hatte irgendwie das Gefühl, dass sie es nicht ganz ernst meinten. Er konnte sie kichern hören und vereinzelte Stimmchen trauten sich laut Beleidigungen zu rufen. Er hatte deutlich hören können, wie eines der Goblins, von dem er annahm, dass es sich um einen Höhergestellten seiner Art handelte, einige Male schrie: „Wer ist doof?“ oder „Wer stinkt wie Trollarsch?“, woraufhin der General mit seinem eigenen Namen antwortete. Er schien es nicht zu bemerken und die Goblins versetzte es in eine böswillige Heiterkeit. Yngmar schüttelte den Kopf. Er bereute seine Entscheidung so schnell, wie möglich zu reisen. Er hatte keine Artillerie mitgenommen. Das einzige was dem Nahe kam waren die vier jungen Bullen, die sich partout nicht von der Idee abbringen lassen wollten, die erbeuteten imperialen Kanonen als Handfeuerwaffen einzusetzen und natürlich die treue Grumhilt, die sich zu seiner Rechten aufgestellt hatte. Er hatte Hrungr gebeten sich ganz Links aufzustellen, wo Yngmar mehrere Goblins auf Wölfen sehen konnte. Sowie zwei Einheiten Goblins mit Bögen. Er hoffte nur, dass der Riese nicht allzu oft getroffen wurde, bis er im Nahkampf die kleinen, fiesen, grünen Viecher zertrampeln konnte. Genau vor seiner Warlgard konnte er eine große Einheit Trolle, eine noch größere Einheit Squigs und den großen Mob Goblins sehen. Zwischen diesen sah er zwei extrem große Exemplare Squigs, die ihm Sorgen machten. Er blickte zu Grumhilt rüber. Die Jägerin betrachtete ihn neugierig. Er nickte zu ihr rüber. Das war das Signal. Mit einem lauten Kriegsschrei hetzte die Jägerin ihre Säbelzahntiger gen Gegner. Zu seiner Rechten konnte er den markerschütternden Schrei Hrungrs hören, als dieser sich nach vorne warf. Der Anblick des heranstürmenden Riesen war zu viel für die Goblins auf den Wölfen. Die erste Einheit, welche bereits im vollen Gallopp gewesen war, machte eiligst kehrt und suchte ihr Heil in der Flucht. Hrungr veränderte verärgert seine Marschrichtung und hielt auf die zweite Einheit zu, welche ebenso die Flucht ergriff. Diese lief doch jedoch direkt durch eine Einheit Bogenschützen durch, welche ebenfalls begannen wegzulaufen. War das eine Kriegslist? Wollte sein Gegner ihm die Flanke verweigern? Er hörte den zornigen Schrei des Orkgenerals: „Ihr Dummköppse, falsche Richtung! Ihr seids so doof! Falsche Richtung!“ Anscheinend nicht. Die Schlacht hatte gut angefangen. Yngmar beorderte die Bryts und die Warlgard nach vorne. Vielleicht würde er heute die Kanone nicht wirklich brauchen. Mit einer gewaltigen Kakophonie gingen die vier Kanonen der Bleispucker los. Yngmar sah zwei Goblins sterben und dachte sich, dass es vielleicht effektiver gewesen wäre, wenn die Oger die Kanonenrohre als Nahkampfwaffen eingesetzt hätten.
Die beiden enorm großen Squigs zogen seine Aufmerksamkeit auf sich, als sie mit weiten Sätzen, die ihre Fettfalten in Wallung brachten auf seine Ogerhorde zugesprungen kamen. Es war nicht auszudenken, was diese gewaltigen Fressmaschinen vollbringen könnten, wenn sie ihre Ziele trafen. Yngmar brüllte Grumhilts Namen, welche versuchte mit ihrer gewaltigen Armbrust eines der Squigs zu erschießen. Sie verfehlte und blickte grimmig zu Yngmar zurück. Yngmar deutete auf die Säbelzahntiger. Grumhilt nickte nur, schob sich zwei Finger in den Mund und gab eine Folge von komplizierten Pfeiffgeräuschen von sich. Die Säbelzahntiger schossen auf die Squigs zu. Yngmar taten die beiden Tiere leid, aber es war ein notwendiges Opfer. Er hielt inne, als er spürte wie ein orkischer Schamane begann in die Winde der Magie zu greifen. Er spürte, wie eine gewaltige Menge arkaner Energie an ihm vorbeiflutete. Jemand bereitete einen mächtigen Zauber vor. Er konnte die rohe Gewalt in der Luft wahrnehmen. Er wusste nicht warum, aber meinte die Energie sei grün, obwohl es nichts zu sehen gab. Schnell griff Yngmar in seine Tasche und zog eine magiebannende Spruchrolle hinaus. Er verfluchte, dass er dieses wertvolle Artefakt so früh verschwenden mussten, aber er musste in der frühen Phase der Schlacht alle Verluste vermeiden. Die Spruchrolle begann zu wirken und die kaskadierenden Energien brachen in sich zusammen. Lautes Fauchen und Jaulen zogen seine Aufmerksamkeit auf den kurzen, jedoch unglaublichen blutigen Kampf zwischen den beiden Säbelzahntigern und den riesigen Squigs. Ineinander verkeilt, beißend, Fleischfetzen aus ihren Kontrahenten schlagend, keifend, brüllend und fauchend waren die vier Kreaturen in einem blutigen Nahkampf verwickelt, der ihnen allen das Leben kosten sollte. Über deren Leichen setzten sich die Bryts ab und hinter dem Gebäude konnte er sie nicht mehr sehen. Er verfluchte die Angriffslust der Eliteeinheit, die dazu neigte sich zu schnell vom Körper der Armee abzutrennen, um in den Reihen des Feindes nach Ruhm und Ehre zu suchen. Als die Warlgard das Gebäude passierte konnte er den Orkgeneral heulen und wüten hören. Der Waaghboss schien die Fassung verloren zu haben: „Grangalf! Putt! Grangalf kaputt!“ Zu den Füßen der Brts lagen die zertretenden Überreste eines Schamanen, der dem General wohl sehr lieb gewesen war. Vom Fernen konnte er erkennen, wie die Goblins sich über den brutalen Tod des Schamanen lustig machten. Direkt hinter dem Rücken des Orks ahmten sie in theatralischen Gesten seine offensichtlich ehrlichen Tränen nach. Andere fiese Gitze schüttelten sich vor Lachen. Yngmar wusste nicht, worin sich dieser Ork gebracht hatte, aber seine eigenen Leute schienen ihm nicht wohlgesonnen zu sein. Das Heulen und Weinen stoppten jedoch abrupt, als der Orkgeneral beide Arme in die Höhe riss und laut: „Mongork!“ brüllte. Dann stürmte er vorwärts und die Offiziere der Goblins traten und schlugen um sich, damit die Goblins hinter dem manisch schreienden Ork hinter her liefen. Die große Einheit Squigs zu ihrer rechten setzte sich ebenfalls in Bewegung. Yngmar ahnte nichts Gutes. Die Bryts hatten sich wieder in eine Situation manövriert, in der sie sich der Rache der gesamten gegnerischen Armee entgegen sahen. Auch die Trolle im Zentrum der Armee watschelten mit ihren kurzen Beinchen auf die Brtys zu. Auf seiner Linken Seite wütete Hrungr durch die Flanke der Goblins. Er schien nicht viele von ihnen erschlagen zu haben, aber er hatte die Goblins mit seiner Präsenz alleine in die Flucht geschlagen. Immer wieder gaben die Bleispucker Schüsse auf die Goblins ab, aber er konnte jedes Mal nur geringe Verluste feststellen. Die Jugend mit ihren dummen Ideen, murmelte er vor sich hin, als er seinem Trupp den Befehl zum Sturm gab. Hoffentlich konnte sie vor den Goblins bei den Brtys ankommen.
Es sollte ihnen nicht gelingen. Yngmar sah, wie die nach vorne stürmende Goblins drei ihrer Kameraden förmlich aus der Einheit warfen. Die kleinen Kreaturen schienen im höchsten Maße angetrunken zu sein, wenn sie nicht sogar zu viel schlimmeren Formen der Selbstvergiftung gegriffen hatten. Mit unvorstellbarer Kraft hoben sie große Eisenkugeln an und begannen sich wie kleine Verrückte im Kreis zu drehen. Yngmar ahnte Fürchterliches, als er vor seinem geistigen Auge sah, wie die gewaltigen Eisenkugeln durch seine Reihen fegten. Er sollte jedoch Glück haben. Nur einer der Wahnsinnigen Goblins traf die Brtys und verletzte einen von ihnen schwer. Die beiden anderen liefen einfach zu langsam und die vorwärtsstürmenden Goblins holten sie ein. Sein Gesicht verzog sich bei dem Anblick als die beiden schweren, schwarzen Kugeln durch die Reihen der Goblins wüteten. Er hörte das Krachen von Knochen, das matschende Geräusch wenn weiches Fleisch von hartem Stahl einfach zerfetzt wurde. Er konnte sehen wie Körperteile aus der Einheit herausflogen, als die beiden verrückten Goblins der Einheit mehr Schaden zufügten, als es Yngmar bisher gelungen war. Zur selben Zeit brachen die Squigs über die Brtys ein und Yngmar musste hilflos zusehen, wie die Elitekrieger in den Kiefern dieser Bestien zermalmt wurden. Halmar Einauge hakte bei Yngmar unter. Yngmar griff in den Ellbogen seines Nebenmannes. Er spürte die Pranken der Krieger zu seinem Rücken auf seiner Schulter, als die gesammte Horde vorwärts stürmender Oger langsam zusammenrückte und zu einer gewaltigen, fleischigen Flut wurde, die auf die Squighorde zuraste. Als der letzte der Bryt zu Boden geworfen wurde, schmetterte die Warlgard in die Squigs. Mehrere der Kreaturen wurden unter den mächtigen Stiefeln der Oger zerquetscht. Yngmar trat eines der widerlichen Kreaturen tief in den Boden, bevor er seine zweihändige Axt zog und einen weiteren Squig einfach spaltete. Zu ihrer linken stürmten die Trolle heran. Er sah wie einer der Säbelzahntiger sich lebensmüde den Trollen in den Weg stellte. Die Trolle wurden verblüfft langsamer und blieben stehen, um die Großkatze zu beobachten, welche diese zornig anfauchte. Das Tier hatte wohl begriffen, wo es sich gerade hinein begeben hatte. Es hatte gleichzeitig zu viel Angst um die acht Hünen anzugreifen, aber zugleich wollte es nicht fliehen. Die Trolle hockten sich hin. Im Gemetzel, konnte Yngmar sehen, wie einer der Trolle der Großkatze seine Hand ausstreckte und er hörte ihn sagen: „Kitty Kitty Kitty.“ Yngmar war nur froh, dass dies ihnen wertvolle Zeit erkaufte. Der Orkgeneral war auf der anderen Seite und nicht in der Lage die Trolle zu beeinflussen. Unter den Hieben der Warlgard schrumpfte die Zahl der Squigs drastisch zusammen.
Auf der linken Seite konnte Yngmar sehen, wie Hrungr auf einer Einheit Goblins herum trampelte. Die Bogenschützen suchten ihr Heil in der Flucht und der Riese stürmte ihnen hinter her. Sehr gut. Gleich konnte sich Hrungr um die verfluchten Goblin Artillerie kümmern, von der er schon einige Wunden erhalten hatte. Yngmar spaltete einen weiteren Squig und sah auf, nur um den Ork General zu sehen, der mit einem zornigen „Mongork“ auf sie zugestürmt kam. Die restlichen Goblins hielten sich auffällig zurück. Wollten sie ihren eigenen General in den Tod schicken? Mit vielleicht einem halbem Dutzend Waffen in den Händen, lief der Schwarzork auf die Warlgard zu und brüllte laut: „Herausforderung! Herausforderung!“ Yngmar fühlte eine schwere Hand auf seiner Schulter. Als er kurz aufsah, sah er Halmar, der ihn ernsthaft anblickte. Yngmar nickte ihm nur zu und spaltete einen weiteren Squig mit seiner Axt.
Halmar schälte sich aus der Einheit mit weit ausgebreiteten Armen. In der einen Hand hielt er stolz das Banner Yngmars in der anderen eine gewaltige zweihändige Axt, die der Veteran nur mit einer Hand führte. Der Schwarzork lief auf ihn: „Was hast du für Waffä?“ brüllte er Halmar an. Halmar hob seine Axt wortlos an.
„Voll die geila großa Axt! Hab ich auch!“, keifte der Ork zurück, warf sein gesamtes Arsenal auf den Boden und zog eine abstrus große Axt heraus, die mit so vielen Widerhaken und Stacheln versehen war, dass es Yngmar als Wunder erschien, dass der merkwürdige Ork sich bisher nicht selbst umgebracht hatte.
„KAMPF! MONGORK GEGEN OGAZ!“, brüllte der Ork und warf sich auf den Brecher, welcher dem Schlag geschickt auswich und dem Ork eine Wunde zufügen konnte.
In Yngmar keimte Hoffnung, die Einheit Squigs war schon fest dezimiert und die Trolle beschäftigten sich immer noch mit ängstlichen Großkatze, die vor der konzentrierten Aufmerksamkeit der acht mörderischen Trolle erstarrt war. Yngmar sah, wie die acht Wesen um die Katze standen und sie streichelten. Währenddessen tauschten Halmar und Mongork weiter Schläge aus. Halmar wurde getroffen und Yngmar fiel auf, dass der Schwarzork jeden Schlag mit einer Geräuschkulisse untermalte, als ob jeder seiner Treffer in einer Explosion enden würde. Zwischendurch kommentierte er auch die Attacken mit „Supaschlag!“ oder „Kopftreffa!“, sowohl die eigenen, als auch die Halmars, welcher davon sehr irritiert schien.
Als die Einheit Squigs zu einem kläglichen Rest zusammengeschrumpft war, brachen die Squigs frei, töteten die restlichen Treiber und schlugen in alle Richtungen aus. Eine Flut, roter, bissiger Leiber ergoss sich über das gesamte Schlachtfeld. Alle Anwesenden wurden von der Welle schwer getroffen. Eines dieser verfluchten Squigs biss den Säbelzahntiger in zwei. Die Trolle heulten wütend auf und stürmten auf Yngmars Einheit zu, dem sie den Tod des 'Kitty Kitty' anscheinend in die Schuhe schoben. Sie schienen jedoch so traumatisiert von dem Tod des Kätzchens zu sein, dass ihrem Angriff schlichtweg der Schwung fehlte. Yngmar hörte Hrungr laut aufbrüllen, als er von der Goblin Artillerie zu Boden geschleudert wurde. Aus dem heiteren Himmel schrie den Orkgeneral auf einmal: „Mongork gewonnen!“ Und lief einfach davon. Yngmar blieb mit offenem Mund stehen und beobachtete wie alle Goblins die Flucht ergriffen, als er ihr General jubelnd weg lief. Halmar hinkte langsam zu ihm zurück.
„Was ist geschehen?“, wollte Yngmar wissen. Halmar schüttelte den Kopf:
„Er hat gesagt, er habe '100 Punktaz' und dann ist er einfach weg gelaufen.“
„Was hat das zu bedeuten?“
„Woher soll ich das denn wissen?“, keifte Halmar zurück: „Hab den Bastard fast gehabt. Ein Schlag, vielleicht zwei...“

Yngmar, Warl des Freivolkes


BLOCKADE AM SCHWARZFEUERPASS


Langsam zog er den Hautstreifen ab und als er in der Leistengegend ankam, fiel der kreischende Bergbauer in Ohnmacht. Unbefriedigt und genervt zerschlug er den Schädel des Menschen mit seiner gepanzerten Faust. Er hatte gehofft sich mit der Folter von seinen düsteren Gedanken abzulenken.

Seit die Seelenschänder in den Grenzgrafschaften angekommen waren, hingen sie in der Gebirgsregion um den Schwarzfeuerpass fest. Im Westen und Süden waren sie auf Oger gestoßen und hatten sich an der Südstrasse wieder ins Gebirge zurückziehen müssen. Im Süden hatten sie die Fettbäuche glücklich zurückgedrängt ohne Gebiet gut zu machen. Das unwegsame Gelände, Lawinen, Yetihinterhalte und das fürchterliche Wetter im Gebirge hatten bis jetzt jegliche weitergehende Expansion verhindert. Die Strasse, die vom Schwarzfeuerpass nach Süden führte, war ihre Chance gewesen endlich aus dem verdammten Gebirge rauszukommen. Doch auch hier waren sie auf Probleme gestoßen. Kaum hatten sie die Strasse erreicht, tauchte eine riesige Horde kichernder Grünhäute auf und blockierte den Weg nach Süden.
Die Grünhäute die Malagant aus den östlichen Steppen und den Ländern der Finsternis kannte waren entweder Horden waffenstarrender, wilder Orks oder hochmobile Goblinstreitmächte auf Wölfen, Spinnen und Streitwagen gewesen. Diese Horde hier war völlig anders gewesen. Grosse Truppen albern kichernder, schwarzberobter Grossnasen-Grünlinge, untypisch mutig aufgrund eines ausgeprägten Pilzrausches und haufenweise Kriegsmaschinen blockierten den Pass. Über den wimmelnden Horden Kleinlinge ragte eine grosse Gruppe Trolle auf, zwei kleine Einheiten Wolfsreiter sprengten über die Ebene und zwei grotesk grosse, zähnestarrende Gesichter auf kurzen Stummelbeinen hüpften auf die Seelenschänder zu. Mit einer herrischen Geste ließ Malagant seine Kriegshorde vorpreschen. Hunde und Kazaghreiter schossen vor, gefolgt von zwei Einheiten Ritter und den Drachenogern mit Foh Tzeh im Zentrum. Auf der linken Flanke bewegte sich ein Streitwagen, im Verhältnis zur restlichen Armee, entnervend langsam nach vorne. Dann ging alles sehr schnell. Mit seltsam klingenden Ploing, Pling, Doing eröffneten die Grünlinge das Feuer und diverse Geschosse, inklusive kreischender, mit Flügeln flatternder Goblins flogen im hohen Bogen auf die Seelenschänder zu. Ein monströser Stein durchschlug Assegais linken Flügel und verletzte den Drachen schwer. Die kreischenden Goblins schlugen mit unappetitlichem Matschen in der Ebene auf aber wenigstens kreischten sie nicht mehr so disharmonisch. Die Kriegshunde und Kazagh der rechten Flanke zerfetzten die Wolfsreiter und stießen weit in die Flanke vor, unterstützt von Malagant auf Assegai. Die Jünger der lustvollen Hatz zerstörten ein klapperiges Goblinkonstrukt, welches ins Zentrum der Seelenschänder vorstoßen wollte. Die andere Einheit Wolfsreiter im Zentrum zog sich vor den heranbrandenden Slaaneshi zurück und diese rückten weiter vor. Doch dann schlugen die riesenhaften Gesichter mit Beinen ein und frassen sich durch zwei Einheiten Khazagreiter. Ein gigantischer grüner Fuss mit widerlichen Warzen materialisierte sich über der Rittereinheit von Malofor und dieser konnte der Orkmagie nicht Einhalt gebieten. Mit grausigem Krachen und unter schrecklichem Gestank stampfte der magische Fuss zweimal auf. Malofor riss beim ersten Mal noch seinen magischen Schild hoch, doch beim zweiten Stampfer lagen drei Ritter und Malofor zwischen zertrampelten Rössern am Boden. Die verbleibenden zwei Ritter wurden von einem der riesigen Bälle in seinen Todeszuckungen zermalmt. Das andere Hüpfgesicht zerstückelte noch den Streitwagen bevor es erschöpft zusammenbrach. Dann endlich konnten die Seelenschänder zum Angriff übergehen. Mit schrillem Kreischen schoss Foh Tzeh aus den Drachenogern hervor und attackierte eine grosse Horde Goblinbogenschützen. Ihre Drachenoger stürmten auf eine Einheit Wolfsreiter zu und als diese flüchteten rannten sie weiter auf den einzelnen Orkmagier zu. Dieser ergriff die Flucht und versuchte die Sicherheit der Einheit seines Generals zu erreichen. Der, ein riesiger schwer gepanzerter Ork, überragte seine Truppen um das dreifache , gestikulierte wild und brüllte die ganze Zeit unverständliches, sinnloses Gebrabbel. Der Hexer wurde kurz vor dem Ziel erreicht, innerhalb von Sekundenbruchteilen in den Staub getrampelt und die Drachenoger überrannten in die riesige Horde Grünlinge.
Die andere Horde versuchte einen Angriff Malagants auf dieselbe Einheit zu verhindern und griff, ihre Angst überwindend, das riesige Monster und seinen tödlichen Reiter an. Auf einmal wirbelten überall kreischende Goblins im Pilzrausch mit riesigen Kettenkugeln herum. Einer zerfetzte eine Einheit Kriegshunde um kurz darauf an einer Mauer zu zerschellen. Zwei weitere verfehlten den Slaaneshgeneral nur knapp, pflügten quer durch die eigenen Einheiten, blutigen Matsch hinterlassend und einer zerschmetterte an einem Gebäude. Den letzten stoppten Reiter der Kazagh aus Entfernung mit ihren Wurfäxten, um dem alles vernichtenden Wirbel nicht zu nahe zu kommen. Die anderen Steppenreiter schleuderten ihre Äxte auf den Orkmagier mit der seltsamen Schädelmaske und den geschmacklosen, primitiven Tätowierungen und dieser sank in den Staub. Die Bruderschaft schmetterte in eine grosse Einheit dieser merkwürdigen Mäuler auf Stummelbeinen und schlachtete etliche von ihnen. Foh Tzeh, immer noch schrill kreischend, sprengte durch das lächerliche Abwehrfeuer und schnitt durch die Goblinbogenschützen wie eine Kanonenkugel durch Grashalme. Sie zersprengte die Einheit und schlug in der Flanke der Einheit ein, die schon mit der Bruderschaft in blutigem Handgemenge steckte. Malagant und Assegai schwammen in einem Meer von pilzberauschten Schwarzroben und wüteten schrecklich unter diesen. Assegai badete die Grünlinge in Feuer und brennende Kutten rannten in alle Richtungen davon und mächtige Hiebe von Reiter und Monster liessen etliche zerfetzte Körper herumfliegen. Doch die enorme Masse der Horde hielt trotz horender Verluste stand. Auch die zwei verbleibenden Drachenoger wurden, trotz ihrer gewaltigen Stärke, von der Masse der Generalseinheit begraben und diese stürmte in den Nahkampf mit der Bruderschaft. Der merkwürdige General der Grünlinge hämmerte den Champion der Bruderschaft von seinem Pferd und die restlichen Mitglieder fielen ebenfalls dem Ansturm der riesigen Horde in ihrer Flanke zum Opfer. Foh Tzeh zerstückelte die letzten Mitglieder der gemischten Einheit und war auf einmal ohne Gegner. Vor ihr die riesenhaften Gestalten der Trolle und die monströse Horde des unkontrolliert tanzenden und laut gröhlenden Orkgenerals. Sie sah wie auf der rechten Flanke Malagant, Assegai, Kazaghreiterei und Hunde die letzten Goblins auseinander trieben, eine seltsame Kriegsmaschine überranten und weiter aus dem Pass herausstürmten. Sie konnte die Einheiten umgehen und ihrem Lord in den Pass folgen....oder sie erwies sich ihres Lords und ihres Gottes als würdig und brachte ihren Feinden den Tod. Ohne weiter nachzudenken lenkte sie ihr Reittier in die Trollhorde. Bevor sie auch nur Ausholen konnte, badete die ganze Einheit sie in Unmengen Erbrochenem. Geschockt und angeekelt von dieser ungewöhnlichen Attacke blickte sie an sich herab. Reiterin und Reittier waren völlig bedeckt von den widerlichen, stinkenden Speiseresten der Trolle.....und dann kam der Schmerz. Die Flüssigkeit lief in die Ritzen und Öffnungen ihrer Rüstung und begann fürchterlich zu brennen und zu stechen. Ihr noch weniger gepanzertes Reittier schrie schrill auf und sprintete unkontrollierbar aus dem Nahkampf heraus. Der Orkgeneral freute sich wie ein kleines Kind und applaudierte seinen Schosstrollen. Die Schlacht war zu Ende und beide Armeen zogen sich vom Schlachtfeld zurück.
Malagant liess sich die Frau des Bauern bringen und hoffte, dass sie ihm eine Eingebung oder wenigstens Ablenkung verschaffte. Sie mussten endlich aus diesem verdammten Gebirgszug herauskommen. Es musste doch noch andere Möglichkeiten als die beiden hart umkämpften Strassen geben.
 
 Malagant, Lord der Seelenschänder


MOSCHAREI AUF 'EM SCHWAZFEUAPASS


Mongork jubelte, brüllend schaute er sich um. Das hat Spaß gemacht dachte er sich, das war "ne gute Moscharei" gewesen. Die Verluste waren gering. Zwar hatten die Kugelz, welche in ihrem scheinbar unendlichen Fressrausch einen Streitwagen und einige Ritter verschlungen hatten, was abbekommen, aber nichts das Grandalf nicht wieder geflickt bekommen würde... Grandalf, wo war Grandalf? Mongorks Gefühlswelt drehte sich schlagartig um einhundertachzig Grad. Aus seiner grenzenlosen Freude wurde Besorgnis um seinen Freund. Erstaunlicherweise änderte dies nichts an seinem Jubel. Sich Squig- und Gegnerreste aus dem Gesicht wischend Schritt er durch die Reihen. Am Horizont konnte er den seltsamen Halbspargel auf seinem fetten Flattervieh sehen, wie er davon flog. Schade dachte sich Mongork, Mongork hätte ihm gerne weh getan, doch war der Snotlingscheisser abgehauen.

Mongork versuchte sich an die Schlacht zu erinnern und sich nicht von lustigen Fliegen die um ihn herum schwirrten ablenken zu lassen. Sie waren so winzig und kitzelten ihn im Gesicht, er lachte und lief einem kleinen Schwarm hinterher... "Graaaangalf" brüllte Mongork und schüttelte seinen Kopf als er von den Fliegen ablies. Langsam kamen seine Erinnerungen an die Schlacht zurück....

Die Boyz mit den Pieksas, welche die linke Flanke halten sollten, begannen die Schlacht damit seine Befehle zu ignorieren. Sie beschimpfen sich gegenseitig und ignorierten ihren Boss. "Gut das'se tot sin" dachte sich Mongork und spukte auf die Leiche einer der Reiter des Gegners, oder auf das was die Squigs davon übrig gelassen hatten.
Seine Kriegsmaschinen hatten den Auftrag erhalten den Obbamotz auf dem schicken Drachen abzuknallen, doch schafften es lediglich dem Reittier ein Bisschen weh zu tun. "Gut das'se tot sin" dachte er sich und stellte zu seinem Erstaunten fest, dass tatsächlich einige überlebt hatten. Als er Richtung rechter Flanke Schritt sah er die Dinga vom Fluss wie sie in ihrer Kotze vorverdaute Pferde frassen, während sich hinter ihnen ein in korosiver Kotze gewälzter Überlebender aus dem Staub machte. Mongork mußte lachen als er sah wie einer der Trolle fast an dem Banner das dieser fliehende, seltsame Knilch eben noch so stolz hin und her geschwungen hatte, erstickte. Mit ihm zogen sich die letzten Hunde und ein paar von diesen Halbnackten zurück, den Rest hatten "se platt g'macht"!

Dann erinnerte sich Mongork, er erinnerte sich an Grangalf. Dieser war vor seinen Boyz marschiert und hatte den gegnerischen Schamanen und dessen Ritter getötet, indem er Mork (oder war es Gork) hat auf ihnen herum stampfen lassen... Mongork jubelte, "Grangalf is da bästä" lachte er. Dann, so erinnerte sich Mongork gab es einen Knall und Grangalf stolperte verwirrt neben ihm. Mit einem brennenden Ohr und starkem Nasenbluten versicherte der Schamane seinem Sprössling, dass alles in Ordnung sei bevor er sich noch ein paar Pilze genehmigte. Später, so kamen die Erinnerungen hoch, war Grangalf auf ihn und seine Boyz gestürmt, in dem Versuch zweier dieser seltsamen Schwabbels mit vier Beinen zu entkommen. Doch die Viecher hatten ihn niedergetrampelt. Mongork hatte darauf hin einen von ihnen mühelos zu Squigfutter verarbeitet...Aus seinen Gedanken gerissen, rannte Mongork auf die Reste der Bestienleichen zu und als er eine von ihnen umdrehte, konnte er seinen weit auseinander stehenden Augen nicht trauen. Dort lag Grangalf, sein linkes Ohr war mittlerweile halb verkokelt und sein Blick war glasig wie immer, doch er lebte und fraß bereits wieder irgendwelche Pilze. Mongork jubelte und trommelte sich auf die Brust, nur um den Schamanen dann zu umarmen. Als dieser ohnmächtig ob der unkontrollierten Freude des Schwarzorks wurde, schmiss dieser ihn über seine Schulter und wanderte zurück zum Lager. Während des gesamten Weges brüllte er seinen und den Namen des Schamanen...

Am anderen Ende des Schlachtfeldes wollte einer der überlebenden Bosse gerade eine der zahlreichen Leichen plündern, als diese sich aufrichtete und sich einem nach dem anderen Wurfwaffen aus der Brust zog. Der Boss erkannte sofort die Schädelmaske von Nuzgor FeuaSchädäl, dem Bruder des verrückten Zauberers der den dummen Riesenork mitgebracht hatte. Der Boss fasste den Entschluss, das zu vollenden was die wertlosen Wichte in den parfümierten Rüstungen nicht geschafft hatten, und schlich sich von hinten an den Ork heran. Gerade als der Boss ihm die Kehle durchschneiden wollte und schon raffgierig nach dessen Beutel griff, drehte sich der Ork um und ließ den Kopf des Bosses mit einem Schnippen seiner Finger explodieren. Der Ork schnaubte, richtete seine Schädelmaske und rieb sich mit Blut des Goblins ein, während er in den Hals dessen Leiche urinierte.

Im Lager angekommen, erzählte Mongork Grangalf stolz wie einer der seltsamen, weibsähnlichen Reiter ihn zu einem Duell herausgefordert hatte. Wie dieser Kerl, der eine Kette aus Spargelohrenz trug, Witze über Mongork und seine Boyz gemacht hatte. Mongorks Worte überschlugen sich fast - für seine Verhältnisse - als er wiedergab, was für Gemeinheiten der Kerl mit den farbigen Fingernägeln gesagt hatte. Mongorks Kränkung und Wut schlugen in eine jubelnde Euphorie über, als er die Geschichte mit dem Satz "da hab'sch ihn kaputt g'macht" beendete...



Mongork Eisn'Kopp, Obaboss vom Stinkezahnberg


Die Schlacht um die obere Südstrasse
Zweiter Teil

Eine Chaoshorde ritt auf das Basislager zu. Yngmar konnte die Strapazen der Reise noch deutlich in seinen Knochen spüren. Der Elan seiner Jugend, die Unbesorgtheit der langen Sommer hatten seinen Körper verlassen. Geblieben war die ewige Sorge. Yngmar stapfte durch den weichen Morast und er spürte die schwere Last der Verantwortung eines Häuptlings auf seinen fleischigen Schultern. Hatte er einen Fehler gemacht? Hätte er seine Leute wieder in die Berge führen sollen? Nein, wie hätten sie sich auf den kargen Gipfeln ernähren sollen? Sein Blick fiel auf eine kleine Gruppe spielender Ogerwelpen. Die halbnackten Jungen tollten und rangen miteinander und bildeten inmitten der erschöpften, heimatlosen älteren Oger einen kruden Gegensatz. Er verfluchte die verdammten Anhänger der Vier und ihre immerwährende, unersättliche Lust nach Todschlag. Diese Bestien hatten sie bereits ihre erste Heimat gekostet, Yngmar würde nicht zulassen, dass sie ihnen auch in ihrer neuen Heimat Probleme bereiten würden. Yngmar Fußweg endete bei dem Zelt von Halmar Einauge, der vor diesem stand und sich reckte. Auch ihm steckte die Kälte noch in den Knochen.
„Gruß, Halmar“, sprach er den Bannerträger an.
„Gruß, Warl“, entgegnete der alte Ogerbulle, während er sich eine Zigarre aus einer seiner vielen Taschen fischte.
Yngmar stellte sich neben den Veteranen und ließ seinen Blick über das Basislager wandern.
„Was meinen die Krieger?“, raunte Yngmar seinen Wegbegleiter zu.
„Die Bryts sind ungeduldig“, bemerkte Halmar und spuckte den abgebissenen Zigarrenteil auf den Boden, bevor er weiterfuhr: „Nennen dich einen Feigling. Wärst nicht vom selben Holze wie dein Bruder.“
„Ich hoffe, du hast keinem von ihnen den Schädel gespalten“, entgegnete Yngmar. Halmar lachte. Es war ein tiefes, grollendes Geräusch.
„Ich habe sie wieder auf Linie gebracht“, ließ Halmar ihn wissen.
Die ehemalige Leibgarde des verstorbenen Warl war ihm stets ein Grund zur Sorge gewesen. Die Veteranen aberhunderter Schlachten lebten für nichts anderes als den Krieg und der Möglichkeit sich an Beute zu bereichern und neue Geschichten für ihre Zechgelage zu haben. Yngmars Sorge galt den zerlumpten, herabgekommenen Gestalten, die den Großteil seiner Horde ausmachten. So viele Münder zu füllen, so viele Fragen zu klären.
„Stellen wir die Büchsen an der Straße?“, wollte Halmar wissen, die Zigarre im Mundwinkel.
„Ja, das tun wir.“

Tief gebückt betrachtete Yngmar sein Antitz in dem brakigen, roten Fluss aus dem ein erzener Geruch ausging. Sein Gesicht verzog sich vor Ekel. Was war das für ein Land in dem nicht einmal das Wasser sich dem Entzug des Widernatürlichen erwehren konnte? Er richtete sich auf und spuckte in den Fluss. Es war ein Akt des Trotzes. Hinter ihm formierte sich die Warlgard. In ihrer Mitte stand Halmar und trug Yngmars Banner, so wie er auch das Banner seines Bruders und die seines Vaters getragen hatte. Halmar war unter seinem Großvater ein austrebender Krieger gewesen und sein Körper trug mehr Narben als heile Haut. Hinter der Warlgard türmte sich ein dorniges, blutrotes Gestrüpp auf und Yngmar musste seinen Kopf schütteln. Er konnte deutlich spüren wie krank dieses Land war. Die Macht der Vier war deutlich, die Landschaft war ein Makel in der Existenz. Yngmar hob seine gewaltige Streitaxt auf und schulterte sie. In seinen Eingeweiden fühlte er ein Rumoren. Ein Chaoshexer war in seiner Nähe. Er schloss seine Augen, konzentrierte sich auf die Winde der Magie und für einen Moment erreichte einen Punkt absoluter Ruhe. Er war eins mit dem Universum, spürte die gewaltigen Ströme purer Macht durch die Welt fließen, er war für einen winzigen Moment mit der gesamten Existenz synchronisiert. Durch die Astralebene warf er seinen Blick auf die nahenden Chaoshorden. Er musste Lächeln. Seine Kriegslist war aufgegangen. Er hatte die Jägerin Grumhilt gebeten einige ihrer Säbelzahntiger im äußersten Osten frei zu lassen, in der Hoffnung die Späher des Chaos würden sie entdeckten und von einer breiten Formation im Zentrum ausgehen. Während er den Großteil seiner Streitmacht isoliert im Westen positioniert hatte, damit er die Truppen des Chaos in die Länge ziehen konnte. Er erkannte das die Hauptstreitmacht an beiden Seiten von Reitern und Streitwagen flankiert wurde. Im Zentrum sah er die hühnischen Gestalten, er vermutete das es sich um Trolle handelte. An ihrer Seite ritten Büchsen, das Zentrum der Armee jedoch loderte lichterloh in der Astralebene. Er öffnete seine Augen und erblickte die gewaltige Gestalt einer archaischen Kreatur inmitten der Chaosarmee. Ein Drache. Unendlicher Zorn überkam Yngmar als er sah, wie dieses alterwürdige, erhabene Wesen von den korrumpierenden Mächten in eine Abomination mit zahlreichen Gliedern verwandelt worden war. Er sah zu Grom hinüber, der gewaltigen Kanone seines Stammes. Der Bleispucker belud Grom mit einem halben Dutzend Kanonenkugeln. Der junge Oger sah auf, als er die Last der Aufmerksamkeit auf sich spürte. Wortlos wies Yngmar auf den Drachen. Der Bleispucker blickte kurz in die Richtung des Chaosgenerals und nickte mit einem breiten Grinsen. Yngmar würde diese Kreatur von seinem Fluch befreien.
Mit einer wahnsinnigen Kakophonie brach die Schlachtreihe der Büchsen nach vorne. Yngmar rammte seine breiten Hand auf die Brust eines jungen Bullen, der im Begriff war nach vorne zu preschen.
„Noch nicht“, brüllte er und die blutgierige Schlachtreihe der Ogerbullen fror in seiner Bewegung ein. Die Bryts an ihrer Flanke brachen jedoch nach vorne. Sollten sie. Wenn einige von ihnen es am heutigen Tage nicht schafften, würde der Rest vielleicht endlich zur Besinnung kommen. „Haltet euch zurück“, brüllte Yngmar und sein Kommando überschallte selbst das Brüllen Groms als die erste Salve Kanonenkugeln auf ihre Feinde zuschoß. Yngmar verfolgte den Flug der in der Sonne kurz aufgleißenden Kugeln. Die Salve ging viel zu weit daneben. Sie verfehlte den Drachen bei Weitem und ging in die Einheit Trolle ein. Yngmar sah wie die erste der Kreaturen zerfetzt wurde, aber die Kreatur dahinter sprang einfach zur Seite und entging seinem Tod. Ein Speer schoss aus dem Wald und traf den Drachen mitten in die Brust. Das hölzerne Projektil zerschellte jedoch einfach ohne dem Wesen ein Schaden zu zu fügen. Yngmar fluchte. Er schloss seine Augen. Mit geballten Fäusten griff in die Winde der Magie und konzentrierte sich. Mit einem gewaltigen Satz erhob sich die uralte Kreatur in die Lüfte und mit majestätischen Schlägen seiner gewaltigen Schwingen ließ es die Erde hinter sich und kam direkt auf Yngmars Horde zu. Kurz bevor der Drache ansetzte, spürte Yngmar wie ihm der Zauber gelungen war. Das Tier sackte unter seiner gewaltigen Last ein und Yngmar konnte hören, wie es schmerzhaft aufbrüllte. Von dem Nahen des Drachen beeindruckt hielten die Bryts vor dem Fluss noch inne und blickten zu Yngmar. Dieser gab ihnen das Zeichen sich zurück zu halten als ein loderner Strahl ätherischer Energie die Luft wenige Meter vor ihm zerriss. Er spürte wie die rohen, chaotischen Energien des Zaubers die Realität zum Erzittern brachten, als der Chaoshexer durch ein Gebäude hindurch Grom unter Beschuss nahm. Yngmar sah wie das Rhinox von dem Angriff zu Boden geschleudert wurde. Der Bleispucker und sein kleiner Gnoblar Gehilfe konnten das Tier nur mit Mühe und Not beruhigen. Hinter dem Turm kam die Chaosstreitmacht ins Blickfeld. Er konnte sieben Chaostrolle erkennen, kurz hinter diesen die berittenen Büchsen, dahinter rumpelte ein Streitwagen, während eine Einheit Kriegshunde die Vorhut bildete. In ihrem Zentrum stand der Drache. Der Zauber hatte ihn nur leicht angeschlagen und er schien sauer zu sein. Grom brüllte laut auf, zischend flog die Salve Kanonenkugeln durch die Luft, fasziniert betrachtete Yngmar die Flugbahn eines perfekten Schusses. Als eine einzelne von den Kanonenkugeln direkt auf den Chaosgeneral zuflog. Dieser griff an seinen Talisman. Oh nein, grollte Yngmar und schloss seine Augen. Er konzentrierte sich und sandte eine gebündelte Ladung magischer Energie gegen den schutzbringenden Talisman des Chaosgenerals. Das mit der gepanzerten Faust umschlossene Objekt glomm kurz auf und zersplitterte, nur einen Herzschlag bevor die Kanonenkugel den General traf. Als Yngmar seine Augen öffnete konnte er noch sehen wie die zerfetzten Reste des schwer gepanzerten Chaosgenerals in alle Richtungen davon flogen. Dieser unerwartete Glücksfall ließ Yngmars Herz vor Freude jagen, aber seine Freude war von kurzer Dauer, als der Drache einen zornigen Schrei von sich gab und nach vorne warf. Yngmar konnte sehen, dass das Tier schwer verletzt worden war, aber die Korrumpierung der verfluchten Vier hatten dem Wesen jeglichen Selbsterhaltungstrieb genommen, es war nur noch erfüllt von der Bedürfnis zu vernichten. Im absoluten Gegensatz dazu lagen die Chaostrolle lachend auf dem Boden. Der plötzliche und grausame Tod ihres Generals hatte sie so sehr überrascht und belustigt, dass sie wie kleine Kinder auf dem Rücken rollten und sich die Bäuche haltend lachten. Er konnte einen kruden Gesang hören: „Der Boss ist tot, der Boss ist tot...“

Das Gebrüll des Drachen mit einem markerschütterndem Schrei beantwortend warf sich Hrungr nach vorne. Ohne in der Lage zu sein den Riesen kontrollieren zu können sah Yngmar wie sich der alterwürdige Freund seines Stammes den Schergen des Chaos entgegenstürmte. Ein Held hatte sich den Chaostrollen angeschlossen und trieb die dummen Kreaturne mit Peitschenschlägen nach vorne. Yngmar ahnte nichts Gutes für den Riesen. Selbst wenn er den Drachen erlegen sollte, würde er direkt vor den Büchsen stehen und Yngmar war nicht in der Lage dem Riesen helfen zu können. Setzte er jetzt über den Fluss, würde er diesen nicht rechtzeitig überqueren können und die Büchsen hätten seine Leute einfach nieder gestreckt. Es gab nur eine einzige Möglichkeit. Er musste die Chaoten im Fluss selber treffen. Dafür galt es sich zurück zuhalten.
Hrungr hob ihm Laufen einen Baumstamm auf und stürmte direkt auf den Drachen zu. In Yngmar quoll für kurz die Hoffnung auf. Kein Wesen könnte einen solchen Schlag überleben, versuchte er sich die nahende Katastrophe noch gut zu reden. Aber dem Wyram gelang es geschickt zur Seite zu springen und der Baumstamm bohrte sich in den weichen Boden des Schlachtfeldes. Während der Riese seine Waffe wieder herauszog erwischte ihn der Drache und schlitzte ihm fast den gesamten Brustkorb auf. Yngmars Eingeweide zogen sich bei dem Schmerzgeheul des Riesen zusammen. Hrungr stolperte nach hinten, hob den Baumstamm wieder an. Du brauchst nur ein Schlag, nur ein Schlag ging rief Yngmar in Gedanken dem Riesen Hrungr zu. Aber wie aus dem Nichts war der Champion des Chaos aus der Trolleinheit heraus geritten und die schlangenartige Kreatur auf dem der Champion ritt, erwischte Hrungr unerwartet. Ihre lange, lebendig wirkenden Peitsche wickelte sich pulsierend um den Leib Hrungrs. Der Baumstamm flog wieder auf den Drachen und verfehlte diesen erneut. Mit einem lauten Grölen ging Hrungr in die Knie und fiel zu Boden. Zornig griff Yngmar in die Winde der Magie und schleuderte einen bernsteinfarbenen Speer in Richtung des Chaoschampions. Der grelle Bolzen traf die Büchse und schleuderte sie von ihrem Reittier herunter. Mit Genugtuung sah Yngmar wie die Banner des Chaos den Boden küssten. In Blutdurst brüllend schwang sich der Drache wieder in die Lüfte. Die Trolle hingegen waren außer sich vor Heiterkeit, als auch der zweite Chaosheld das Zeitliche gesegnet hatte. Er konnte sie singen hören: „Großer Boss tot, kleiner Boss tot, Großer Boss tot...“

Yngmar hatte jedoch keine Zeit sich diese abstruse Szene weiter anzusehen, als die Chaosritter ihren Pferde die Sporen gaben. Yngmar erhob seine Axt und brüllte: „Freivolk!“
Sein Stamm antwortete mit „WARL!“.
Und mit einem grollenden: „VORWÄRTS“ warf sich Yngmar nach vorne. Er konnte aus den Augenwinkeln sehen wie die Reiter des Chaos über die Furt setzten und auf Grom zu ritten. Er wünschte dem jungen Bleispucker alles Gute, während sich sein gewaltiger Leib durch das blutige Wasser des Flusses setzte. Die gewaltige, fleischige Wand der Ogerleiber stürmte durch die tosenden Fluten und mit ihrer Masse teilten sie die blutigen Wasser. Umgebenden von Gischt und mit brüllend stürmten sie auf die auf sie zu reitenden Chaosritter zu. Yngmar griff unter den Arm Halmars, dieser griff unter die Arme seines Nebenmanns und Yngmar konnte die Pranken der Oger in seinem Rücken fühlen, als die vorwärtsstürmenden Oger zusammenrückten und eine gewaltige nach vorne preschende Masse aus Fett und Muskeln formten. Der Fluss verlangsamte ihren Sturm, jedoch nicht den der Chaosritter, welche durch die niederen Wasser noch reitend in ihre Reihen einschlugen. Unter dem Hacken ihrer widernatürlichen Waffen fielen die ersten Oger in die Fluten. Gleichzeitig fühlte Yngmar wie in ihrem Rücken eine Einheit Chaosbarbarenreiter einging. Yngmar ließ seine Axt niederfahren. Er spaltete eine Büchse vom Scheitel bis zum Sattel. Er trat das Pferd nieder, zog seine Axt heraus und schleuderte einen azurblauen Blitz in den nächsten Ritter des Chaos. Der Block Oger war zu einer fleischigen Mechanismus herniedergehender Äxte und Schwerter geworden, in dem sich die Schergen des Chaos auf einmal wiederfanden.
Yngmar warf seinen Kopf um und musste erkennen, dass die Jägerin Grumhilt in dem Waldstück von dem Drachen angegangen wurde. Dieser hatte sich anscheinend den Speerwurf noch gemerkt. Die Chaosbarbaren in ihrem Rücken lagen zum Großteil in ihre Einzelstücke gehackt auf dem Boden. Auf seiner rechten Flanke sah Yngmar wie zwei Streitwagen in die Reihe der Bryts eingingen. Aus einem der Wagen ragte eines der gewaltigen Speere Grumhilts heraus und der selbe Wagen schlingerte bei der Einfahrt in die Wasser. Yngmar hoffte es würde der Kriegsmaschine die Achsen brechen, aber die verfluchten Chaosgötter schienen der Besatzung hold zu sein. Zwei Bryts wurden durch den Angriff zu Boden geschleudert. Übrig blieben vier Krieger des Chaos und vier elitäre Oger. Yngmar lächelte über die Chancen der Büchsen.
Einer der Bryts griff sich eines der Pferde und brach der Kreatur einfach das Genick, während eines seiner Kollegen mit einem Tritt die angebrochene Achsen des Streitwagens zerbrach. Die Chaoskrieger sprangen ab, bereit zum Gefecht, aber sie boten keinen Widerstand für die breiten Axtköpfe der Bryts. Yngmar fühlte wie einer seiner Ironguts nach ihm griff und ihn nach hinten zog, kurz bevor ein weiterer Streitwagen in die Walrgard einbrach. Der Wagen zerquetschte einen Bullen unter sich, stand dann aber dem konzentrierten Hass der Einheit gegenüber und wurde mit wenigen Schlägen in kleine Teile gehackt. Yngmar sah sich um. Die Büchsen waren zerschlagen. Langsam kamen die Trolle auf ihn zu. Sie kicherten immer noch. Yngmar betrachtete die Kreaturen agrwöhnisch. Sie sangen immer noch: „Der Boss ist tot, der Boss ist tot.“
Die restlichen Büchsen flohen vom Schlachtfeld. Yngmar musste Lächeln als er erkannte, dass sie genau in die richtige Richtung flohen. Eine Handvoll Yhetis hätte am heutigen Tag auf dem Schlachtfeld nicht viel anrichten können, aber sie waren in der Lage eine Lawine auszulösen, welche die Reste der Chaosarmee unter sich begraben würde.



Yngmar, Warl des Freivolkes





Die Schlacht um die obere Südstrasse 
Erster Teil



Malagants Späher hatten berichtet, dass von Westen eine Horde Oger ebenfalls zur Südstrasse zog. Lord Malagant war nicht begeistert ob dieser Nachricht. Er mochte diese unästhetischen Fettsäcke nicht. Sie waren für künstlerische Zwecke fast nicht zu verwenden. Dennoch war die Strasse zu wichtig um den Fettbacken aus dem Weg zu gehen.

Er formierte die Ritter und eine Herde Trolle im Zentrum, an der rechten Flanke gedeckt von zwei Streitwagen und den Kazagh-Reitern, an der linken sicherte ein weiterer Streitwagen und noch mehr Kazagh-Reiterei die Flanke, die unvermeidlichen Jagdhunde der Kazagh trotteten einfach mit. Die Standarte der Armee tragend schloss sich die Favoritin Lord Malagants dem Zentrum an, ebenso wie der Hexer Malofor. So zogen die Seelenschänder auf die grosse Ebene an der Strasse auf der Lord Malagant die Oger erwartete. Oger brauchten für ihre Nahkampfformationen viel Platz und die Ebene bot sich hierfür an. Wie hatte er sich geirrt. Die Ebene war leer…Ganz auf der rechten Flanke seiner Armee umrundete ein Flussbogen einen dichten Wald und mit einem Donnerschlag ihrer Kanone eröffneten die hier verschanzten Oger die Schlacht.Als um ihn herum Kanonenkugeln, Speerschleuderbolzen und Speere magischer Energie in den Einheiten der Slaaneshi einschlugen, liess Malofor sein Chaosross hinter einem Gebäude in Deckung traben. Er versuchte von hier aus die verteufelte Kanone mit seiner Magie zu vernichten. Doch dieses verdammte Konstrukt war deutlich widerstandsfähiger als gedacht, er konnte nur das Rhinox verwunden, doch die Kanone schoss weiter…An der linken Flanke schossen die Barbarenreiter vorwärts und ignorierten ein Grosskatze, die sich in den Rücken der Armee schlich. Die zwei Streitwagen der rechten Flanke sicherten einen Flussübergang ohne aber weiter vorzurücken, da ihnen das Gewässer unbekannt und zu trügerisch war. Einzig die Barbaren der Flanke rückten am Flussufer vor und erlegten eines der Katzenwesen mit ihren Wurfäxten nur um sich dann schnell wieder vor zwei weiteren, welche aus dem Wald gesprintet kamen, zu den Streitwagen zurück zu ziehen, die bereits Verletzungen durch den anhaltenden Beschuss davongetragen hatten.

Die Armee der Oger bewegte sich gar nicht und wenn doch, dann wie im Falle des monströsen Riesen, nach hinten. Ärgerlich ob dieser Gefechtsvermeidung liess Malagant das Zentrum vorrücken und setzte Assegai in Position um sich auf den Riesen oder die Kanone zu stürzen. Malofor kam nicht umhin zu bemerken wie majestätisch und ehrfurchtgebietend sein Lord war, wie er dort auf seinem Drachen thronte, mit einer eleganten Geste sein Schwert Seelenfetzer zog und zu einem Kriegsruf ansetzte….. um dann urplötzlich vom Beschuss der Ogerarmee vom Drachen gehämmert zu werden…Assegai, verwirrt vom Verlust seines Reiters, liess sich von dem Riesen angreifen. Um den Riesen zu stoppen attackierte Malagants Favoritin aus den Trollen in die Flanke des Riesen. Zusammen zerlegten Drache und Championette den Riesen problemlos. Doch kaum wand die Armeestandartenträgerin ihren Kopf wieder den Ogern auf der anderen Seite des Flusses zu…wurde auch sie vom Beschuss gefällt und Malagants Banner sank in den Staub. Die Trolle, nun ohne Führung, stolperten nur noch sabbernd vorwärts und die Ritter formierten sich an ihnen vorbei auf die Hauptstreitmacht der Oger zu. Malofor verwundete erneut die widerstandsfähige Kanone mit seiner Magie, doch dann sprang ihn etwas von der Seite an. Das Katzenwesen hatte sich im Rücken der Armee an den einsamen Zauberer herangeschlichen und attackierte ihn nun wild. Doch trotz aller Wildheit war die Grosskatze kein Gegner für Malofor und mit drei schnellen Hieben seiner Klinge entledigte sich Malofor dieser Störung seiner magischen Fokussierung. Er wechselte die Position und versuchte einen Überblick über die Schlacht zu gewinnen. 

Die Kazagh-Reiterei der linken Flanke griff endlich die Kanone an, streckte den Ogerkanonier mit ihren Flegeln nieder und überrannte hinter den Hauptblock der Oger. Auf der rechten Flanke hatten die Barbaren zwei weitere der Grosskatzen erlegt und galoppierten nun auf den Wald zu, aus dem stetig Speerschleuderbolzen regneten. Auch Assegai war im Rücken des Ogerblocks gelandet und schien zum Wald hin zu wittern, als ein weiterer Bolzen aus dem Dickicht schoss und seinen Flügel perforierte. Mit einem lauten Brüllen schmetterte der Drache ins Unterholz und zusammen mit den verbliebenen Barbarenreitern zerfetzte er den Ogerjäger, der die ganze Schlacht über die Seelenschänder unter Beschuss gehalten hatte. Die grosse Ogerherde formierte sich, Malofor sah seine Chance und sammelte Energie für einen verheerenden Zauber quer durch die Einheit. Dies war ihre letzte Chance die Schlacht noch einmal zu drehen. So laut er konnte brüllte der befehlsungewohnte Hexer den allgemeinen Angriffsbefehl, entliess die magischen Energien und …..schoss an der Einheit vorbei….aber die anderen Truppenteile der Seelenschänder vollzogen den Generalangriff… bis auf die dämlichen Trolle. Zwei Streitwagen schmetterten in eine 6Mann Ogereinheit die nun doch noch den Fluss noch überqueren wollte, die Ritter griffen die riesige Ogerherde in der Front an und die Reiter der Kazagh zeitgleich deren Rücken. Die Streitwagen zerfetzten zwei Oger und verwundeten einen dritten. Doch im Uferschlamm festgefahren wurden sie danach von den verbliebenen Ogern auseinandergerissen. Die Ritter und Barbaren, ohne die magische Unterstützung, forderten einen hohen Blutzoll unter den Ogern. Doch es sollte nicht reichen. Der Angriff wurde von der riesigen Herde einfach aufgesogen und der Gegenschlag liess die Seelenschänder in alle Richtungen auseinander laufen…Die Schlacht war verloren und Malofor blieb nichts anderes übrig, als seinen Lord und dessen Favoritin zu suchen und die zersprengten Seelenschänder wieder zu sammeln...



Malagant, Lord der Seelenschänder




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