Präludium

YNGMARS HORDE
Yngmar stand breitbeinig auf einem Felsvorsprung. Der Staub vieler Länder bedeckte den Körper des 
Häuptlings. Bedächtig kaute er auf einem Stück getrocknetem Rhinoxfleisch, während sein Blick über die weite Ebene vor ihm wanderte. Er beobachtete, wie sein Stamm langsam durch den Pass schritt, und konnte spüren, dass der Anblick der grünen Landschaft die Stimmung seiner Leute hob. Vergessen schienen die Strapazen der letzten Monate zu sein, die vielen blutigen Kämpfe mit rivalisierenden Ogerstämmen, unermüdlichen Grünhäuten und den Anhängern der verfluchten Vier. Grenzgrafschaften, urteilte der Häuptling, war ein merkwürdiger Name. Aber dieses Land war ein guter Ort, um sich eine neue Heimat aufzubauen, lag es doch weit weg vom ewigen Krieg in den Frostlanden.

Yngmar drehte sich langsam um. Hinter ihm stand Grumhilt. Es war ehrfurchtgebietend, dass die Jägerin sich trotz ihrer enormen Körpermasse nahezu lautlos bewegte. Yngmar erkannte an der düsteren Miene Grumhilts, dass diese Anhänger des Chaos entdeckt hatte. Der Häuptling antwortete mit einem Nicken. Es war wieder an der Zeit, ein paar Büchsen zu spalten.

WAAAGH! MONGORK
Mongork Eis'nkopp schritt aus dem versteckten Eingang am Gipfel des Stinkezahnberges. Er roch Krieg. Alles geschah genau so, wie es Grangalf Pilzfressa ihm prophezeit hatte. Der gierige gelbe Halbmond grinste am stinkenden Himmel, von Westen drang der widerliche Gestank des Chaos über die Berge, von Süden der von toten Mensch’nz, und seine Späher am Wassa hatten ihm von Spargelz berichtet. Es war endlich an der Zeit, seinen Waaagh! auszurufen, gen Süden zu marschieren und die Grenzgrafschaften mit seinem gewaltigen Heer zu unterwerfen. Er würde es all den Idiotenz zeigen, die an ihm und seiner Intelligenz zweifelten. Mongork Eis’nkopp blickte durch die Nacht auf seine Truppen und seine Brust schwoll an bei dem Gedanken, dass er alleine eine solch gewaltige Armee zum Sieg führen würde. Jubelnd und brüllend ging er zurück in die Höhle, um Grangalf Pilzfressa zu holen. Das Licht des Halbmonds fiel auf sein durchaus imposantes Heer aus zweifellos bösen Grünhäuten. Diese trugen schwarze Kutten, kicherten unaufhörlich, besoffen sich mit Pilzbier und sangen Spottlieder über den allerdümmsten Ork der Alten Welt.


DER HELM DER DRAESCA
Belial folgte dem Weg einer Legende. Die Geister flüsterten ihm, dass in den Grenzgrafschaften einst 
der Stamm der Draesca herrschte. Es hieß, dass ihre Herrscher mit einem Helm gekrönt wurden, der ihnen Macht über die Lebenden wie über die Toten verlieh. Doch die Könige der Draesca hatten einen gebührenden Tribut zu zahlen. Der Helm gab ihnen sieben Jahre Herrschaft, nahm aber ihren Körpern die Wärme und ihren Seelen die Güte. Jegliches Leben wich aus ihnen, und sie wurden zu eiskalten Fürsten des Untodes. Am Ende seiner Herrschaft setzte ein jeder König dem Nachfolger die schwarze Krone auf das Haupt, um gänzlich in das Reich der Untoten zu treten und fortan dem neuen Anführer Folge zu leisten. Der vergessene Stamm der Draesca wartete auf ihren letzten König.

Der Wind des Todes trug das unheilvolle Heulen seiner Todeswölfe aus weiter Ferne zu Belial. Seine Späher gaben das Zeichen, dass sie Beute entdeckt hatten. Belial fletschte seine Zähne. Eine Drohung an alle, die es wagten, sich in seinen Weg zu stellen. 

DAS ZEPTER  Liu Fengs
Lord Malagant lachte laut, als sein Drache Assegai Feuer auf den hölzernen Wachturm der jämmerlichen Hüttenansammlung spie. Monströse Hunde mit blutbeflecktem Fell zerrten kreischende Dorfbewohner aus ihren Verstecken. Barbarenreiter hetzten die lächerliche Bauernmiliz auf den Feldern um die Siedlung zu Tode. Mit dem herrlichen Geschrei der verbrennenden Turmbesatzung in den Ohren blickte der Kriegsherr zum Gebirgspass zurück, aus dem gerade die letzten Truppenteile der Seelenschänder in die Grenzgrafschaften strömten. Sie hatten nördlich in den Bergen die Karawane endlich aufgebracht, jedoch nur erfahren, dass das Zepter Liu Fengs bereits irgendwo in dieser Region im Umlauf war. Hier wechselten Herrschaftsbereiche und Schätze ihren Besitzer schneller, als Assegai ein Rhinox verschlang. Das war durchaus ärgerlich, doch der Kriegsherr hatte nicht den geringsten Zweifel daran, dass er früher oder später das mächtige Relikt finden wird. Jedenfalls, so schmunzelte Malagant, war die Suche nicht langweilig. Die Seelenschänder vergnügten sich und huldigten Slaanesh mit den Kunstwerken ihrer mörderischen Freuden.

DIE TAFEL DER ZERSTÖRUNG
Gut ein Jahr war vergangen, seit Uldred aus den Tempeln der Slann das Sternenzepter gestohlen und mit dessen Macht die Kaltwasserspitze erobert hatte. Sein Erzrivale war zwar vertrieben, sammelte aber bereits seine Streitkräfte zum Gegenschlag. In dieser Lage sah sich Goldred gezwungen, die Hexe Morrighan um Rat zu bitten. Dieser lautete, hinüber nach Osten zu den Ländern der Menschen zu segeln und aus den Ruinen von Tor Anrok die Tafel der Zerstörung zu bergen. Mit der Macht der Ahnen konnte Goldred seine Herrschaft über die Kaltwasserspitze festigen. Zudem versprachen die sogenannten Grenzgrafschaften genug leichte Beute in Gestalt von Sklaven, um die Gunst des Hexenkönigs zu gewinnen. Doch Goldred befand es nicht für besonders klug, persönlich die Kaltwasserspitze zu verlassen und dadurch den Adligen der Stadt die Möglichkeit zu geben, wie Geier auf seinen Thron zu stürzen. So entsandte er Morrighan mit der Krakenflotte. Temudshin, Hauptmann seiner Ritter, erhielt den Befehl, die verräterische Hexe zu begleiten und im Blick zu behalten.

Das Zepter LIU Fengs – Teil II
Die Winde der Magie wehten stark und mächtige Siegel brachen. An einer alten heidnischen Stätte, an der in vergangenen Zeiten dem Chaos gehuldigt wurde und die mittlerweile von einem Wald umgeben war, öffnete sich ein Tor zwischen den Welten. Heraus trat Nergal, ein Dämonenprinz des Nurgle. In alten Schriften wurde er als Überbringer von Fieber und Seuchen beschrieben. Väterchen Nurgle gab ihm den Auftrag, ein mächtiges Artefakt zu finden. Er sollte verhindern, dass es Dienern des Slaanesh in die Hände fiel. Denn Väterchen Nurgle wollte mit diesem Geschenk an Khorne sich einen Gefallen im großen Spiel sichern.

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